Gratis Bücher Wo liegt Berlin?
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Wo liegt Berlin?
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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Alfred Kerr (ursprünglich Kempner), ist 1867 in Breslau geboren, studierte Literaturwissenschaft in Berlin beim großen Erich Schmidt. 1905 veröffentlichte er sein erstes Buch bei S. Fischer: "Das neue Drama". Mitarbeit als Kritiker vornehmlich an "Der Tag", dem von ihm geleiteten zweiten "Pan" und dem "Berliner Tageblatt". 1933 Flucht aus Deutschland. Mühselige Existenz in London. Zwei Bücher im Exil: "Die Diktatur des Hausknechts und Walther Rathenau". "Erinnerungen eines Freundes." 1948 erlitt Alfred Kerr als Besucher in Hamburg einen Schlaganfall.
Leseprobe. Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Rechteinhaber. Alle Rechte vorbehalten.
Ein Buddha im Garten In der Regentenstraße, diesem feinen stillen schmalen Seitenweg des Tiergartens, ist, nicht weit von der schweizerischen Gesandtschaft, dem göttlichen Buddha eine Bildsäule errichtet. In einem kleinen Vorgarten steht der große Heilige seit etwa anderthalb Jahren. Der Besitzer des schweigsamen Villenhauses hat weite Reisen gemacht und einen Gott als Mitbringsel in das Gärtchen gestellt. Der Mann muß sich von den sonstigen Bewohnern der Straße wesentlich unterscheiden.Bis jetzt ist über das vermaledeite Götzenbild noch kein Lärm erhoben worden. Nächstens wird das hoffentlich geschehen. Denn in einer Stadt, wo das Bemühen herrscht, den mangelnden Kirchenbesuch an immer zahlreicheren Neubauten zu erweisen, darf heidnischer Unfug nicht geduldet werden. Buddha, der siebenhundert Jahre vor Christo von einer unberührten Jungfrau geboren wurde (der große Kirchenhistoriker und noch größere Stilist Carl Hase betont vieldeutig diesen Umstand), Buddha kann nicht auf offener Straße in der Nähe des Tiele-Wincklerschen Hauses, am Wohnsitz eines gottesfürchtigen Hofes geduldet werden. Dem Konsistorium sei er hiermit denunziert.Auch dem »Reichsboten« und der »Germania«. Diese fallen jetzt über einen armen Buddhisten her und wollen ihn verspeisen. Ein Japaner ist in Berlin Doktor beider Rechte geworden, also auch des Kirchenrechts. Das ist unerhört. Ein Heide kann des römischen Rechts, doch nie des kanonischen Rechts Doktor sein. Ein Heide bleibt vor allem ein Heide. Aber die Redakteure der zwei Blätter wissen offenbar nicht, daß in Deutschland eine ganz Masse Helden Doktoren beider Rechte sind. Eine ganze Masse Heiden. Und dann: ist es nötig, um Doktor zu sein, gewisse Vorstellungen zu glauben, oder genügt es, innerhalb dieses Vorstellungsgebiets Bescheid zu wissen? Im einzelnen: muß man von der homerischen Mythologie gläubig überzeugt sein, oder braucht man sie nur gründlich zu kennen, um Doktor der Philosophie zu werden? Die Antwort auf das alles ist so selbstverständlich, daß nähere Erörterungen banal sind, aber sie werden trotzdem notwendig. Man muß die wackeren Buddhisten verteidigen. [ ... ]Neben dem buddhistischen Doktor [ ... ] befaßt sich die öffentliche Meinung mit Dingen tieflokalen Charakters. Karl Kraus hat neulich an die Berliner Hitze angeknüpft und über die Wiener Hitze geschrieben. Ich muß dafür an seine Erzählung von der Straßenpflasterung anknüpfen und mitteilen, daß auch die Potsdamer Straße gepflastert wird, seit Monden. So behandeln zwei zeitgenössische Schriftsteller zeitgenössische Fragen. Wahrlich, Leser, die Potsdamer Straße wird gepflastert, denn sie wird verbreitert. Und niemand ist darum trauriger als die gegenwärtig noch in Berlin weilenden jüngeren Jahrgänge. Denn weil gepflastert wird, können sie über die Liebes- und Lästerstraße kaum mit Anspannung aller Kräfte gelangen. Geschweige denn »schlendern«. Und was das wichtigste ist: eine neue Potsdamer Brücke wird vorbereitet. Das alte hölzerne Brückchen hatte eine geschichtliche Bedeutung.Eine kulturgeschichtliche, denn es war in seiner wurmstichigen Gemütlichkeit ein berüchtigter Treffpunkt für Verliebte besserer Stände. Wenigstens der eine Teil gehörte meist den besseren an. Am Abend um halb neun, auch um halb zehn schlich man da hin. Das einfachste und selbstverständlichste für westliche Leute war schließlich immer dieses Brückchen. Im Dämmerdunkel lagen die etwas morschen Dielen und die Eisengeländer. Kein allzu grelles Licht störte die erwartungsvolle Stimmung; und wie ein Kater um die Feuerleitern streicht, also strichen die Westlichen schnurrend - oder, mephistophelisch zu sprechen, »so heimlich-kätzchenhaft-behaglich« - in der Nähe dieser Eisengeländer herum. Da trat sie aus dem Dunkel hervor. Und man ging erst ein Stück am Ufer entlang, dann durch die Regentenstraße, ohne sich dort vom Buddha stören zu lassen, und dann immer am Saume des Tiergartens entlang. Schließlich winkte man einem späten, offenen Taxameter und fuhr langsam, langsam durch die Abendluft, Küsse nehmend, Küsse gebend. Zwei Abende nachher war der Treffpunkt wieder die Potsdamer Brücke. Jetzt wird aus diesem bescheidenen altmodischen Idyllenbrückchen ein neuester, breiter Prachtbau mit komfortabelster schreiender Beleuchtung; und wie zum Hohn auf die schattige, verliebte Dämmerung von einstmals wird durch Figurengruppen »die Erscheinung und Wirkung der Elektrizität zur Darstellung gebracht«. Ein Schriftsteller des achtzehnten Jahrhunderts würde erklären, daß Amor schmollend sein Haupt verhüllt. Ein Feuilletonist des neunzehnten muß feststellen, daß jetzt wahrscheinlich die Victoriastraße zum Treffpunkt gemacht werden wird. Sie liegt ganz in der Nähe und ist wie Gottes Wege dunkel. Am schwersten berührt aber wird von der Veränderung die kohlensaure Marie, Hans von Bülows Mariechen, die gleich nebenan Selter und Zeitungen verkauft. Sie sah das alte Brückchen seit ... es wäre gemein zu sagen, seit wieviel Generationen. Und jetzt nimmt man ihr die langjährige Freude ihrer klaren, klugen Augen. Aber daran ist nichts zu ändern. Nach längerem Erwägen entschließe ich mich doch noch, an den Schluß dieses Absatzes die Worte zu setzen, welche schon Schiller gesungen hat: das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen.Bald wird die Potsdamer Straße auch in anderer Hinsicht ein neues Bild gewähren. Und alle anderen Straßen werden ein neues Bild gewähren. Denn keine Pferde wird man vor den Pferdebahnen (hätte ich beinah gesagt) fürder sehen. Es wird auch hier »die Erscheinung und Wirkung der Elektrizität zur Darstellung gebracht«. In den Häuflein, die zwischen den Pferdebahnschienen sichtbar wurden, lag ein traulicher Reiz. Die Erinnerung an das Landleben wurde wachgerufen. Und namentlich im August, wenn der Asphalt glühte, hat mancher in dem tiefen, gesättigten Düngerduft einen Ersatz für die dampfende Sommerfrische gefunden. Auch dieses - hélas, mes amis! -, auch dieses soll schwinden. Wir leben, müßt ich jetzt hinzufügen, in einer schnellebigen Zeit, und die alles nivellierende Ära der Elektrizität macht nicht halt u.s.w. Jedenfalls werden im kommenden Winter viel Würste in Berlin gegessen werden. Die Würste werden im Preise sinken, billig werden, namenlos, namenlos billig. Die direkten Beziehungen zwischen Elektrizität und Volksernährung werden jetzt zum ersten Male klar. Kurd Laßwitz, der Philosoph, hat von einem künstlich bereiteten Allnahrungsmittel geträumt, Chresim genannt, das in künftigen Zeiten, auf elektrischem Wege verfertigt, die Mägen der Hunderttausende füllen und sättigen wird. Noch hat ers nur geträumt. Doch eine Abschlagszahlung zur Verbilligung der Massennährung hat die Elektrizität schon jetzt geliefert. Mit Recht werden darum den neuen Männern des elektrischen Zeitalters Bildsäulen auf der neuen Potsdamer Brücke errichtet, dem Röntgen und dem Helmholtz. Und neben dem alten Heidentum des Buddhismus findet das neue Heidentum der Wissenschaft in dem gottverdammten Spreebabel unverwehrt eine Stätte. 25. Juli 1897
Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 767 Seiten
Verlag: Aufbau-Verlag; Auflage: 1. Auflage. (1998)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 335102830X
ISBN-13: 978-3351028305
Verpackungsabmessungen:
21,6 x 14 x 4,6 cm
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“Je länger man liest, umso mehr will man über Kerr wissen. Knapp achthundert Seiten können sehr wenig sein.“ (Tilman Spreckelsen Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 11.12.2013 über den Doppelband V/VI )Fast jeder kennt Judith Kerr und ihre wunderbare Kinderbuchtrilogie, die mit " Als Hitler das rosa Kaninchen stahl " beginnt, aber ihr Vater , derbekannte Theaterkritiker der Weimarer Zeit , ist nahezu vergessen.Alfred Kerr (ursprünglich Kempner), Deutschlands meistbewunderter und meistgehaßter Theaterkritiker seiner Zeit, wurde 1867 in Breslau geboren und studierte Literaturwissenschaft in Berlin.Er war Mitarbeiter zahlreicher Zeitungen und Zeitschriften, unter anderen an der Breslauer Zeitung, am Tag, dem von ihm geleiteten zweiten Pan und am Berliner Tageblatt.1933 Flucht aus Deutschland. Mühselige Existenz, erst in Paris, später in London.1948 erlitt er, als Besucher in Hamburg, einen Schlaganfall und nahm sich das Leben.Der Herausgeber:Günther Rühle, einer der angesehensten deutschen TheaterÂkritiker und Theaterschriftsteller, wurde 1924 in Gießen geboren. Er war von 1960–1985 ÂRedakteur im Feuilleton der ›ÂFrankfurter Allgemeinen Zeitung‹, seit 1974 auch dessen Leiter. 1985–1990 übernahm er die Intendanz des Frankfurter ÂSchauspiels, war danach FeuilleÂtonchef des ›TagesÂspiegel‹ in Berlin. Seine großen Dokumentationen ›Theater für die Republik. 1917–1933‹ und ›Zeit und Theater 1913–1945‹, dann Âseine zusammenÂfassende Darstellung ›Theater in Deutschland. 1887–1945‹ wurden grundlegend für Erforschung und Nacherleben des Theaters jener Zeit. Günther Rühle ist Ehrenpräsident der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste und Präsident der Alfred Kerr-Stiftung. Er wurde ausgezeichnet mit dem Theodor-Wolff-Preis (1963), dem Johann-Heinrich-Merck-Preis (2007), dem Hermann-Sinsheimer-Preis (2009), dem Binding-Kulturpreis (2010) und der Rahel-ÂVarnhagen-von-Ense-Medaille (2013).Er editierte u. a. die Werke von MarieÂluise Fleißer und von Alfred Kerr *) und entdeckte dessen ›Berliner Briefe‹ :"Wo liegt Berlin ?Briefe aus der Reichhauptstadt " und"Warum fließt der Rhein nicht durch Berlin?: Briefe eines europäischen Flaneurs 1895 - 1900"Diese beiden Bände mit den Briefen Kerrs im Berliner Aufbau Verlag sind ein wahres Lesevergnügen und vieles aus der damals noch jungen Reichshauptstadt lässt sich auch in der ebenfalls noch junge Bundeshauptstadt beobachten.("Wo liegt Berlin ?Briefe aus der Reichhauptstadt ").Der zweite Band "Warum fließt der Rhein nicht durch Berlin?: Briefe eines europäischen Flaneurs 1895 - 1900" enthältBriefe von Kerrs zahlreichen Reisen.Beide Bände lassen schon den späteren großen Stilisten der Weimarer Jahre erkennen.*)Die Edition Kerr Werke in Einzelbänden im S.Fischer Verlag bei der Rühle Pionierarbeit leistete und nicht genug gelobt werden kannBde. I,1 und I.2 Erlebtes ReiseprosaBd. II Liebes Deutschland GedichteBd. III Essays Theater / FilmBd. IV Sucher und Selige, Moralisten und Büßer: Literarische ErmittlungenBd. V / VI Das war meine Zeit: Erstrittenes und DurchlebtesBde.VII.1 und VII.2 »Ich sage, was zu sagen ist«: Theaterkritiken 1893-1919 und aus dem Exil
Kerr haucht als Neuberliner lakonisch und pointenreich die kulturelle Luft des ausgehenden Jahrhunderts auf die Blätter. Diese"Briefe" zeichnen eine kulturelle Szene aus StÅ«mperei und SelbstÅ«berschätzung. Erfrischen, wie Kerrs Berlin vor dem großen Krieg gegen den preußischen Strich gebÅ«gelt ist.Kerr geißelt den stumpfsinnigen Militarismus in den Jahren vor dem großen Krieg. Er mokiert sich über Berlins Melange aus Spießerei und kulturellem Kleingeist - wie es kein Anderer getan hat. Eine Labsal für den Hochmut.
Wunderbare, bunte, freche, vitale, karikierende aber letztlich echte Beschreibung der Berliner Verhältnisse. Vieles gilt noch heute. Absolut lesenswert, wenn man sich für die Jahrhundertwende interessiert. Alfred Kerr bleibt einer der ganz Großen.
Diese teils über hundert Jahre alten "Briefe" entfalten mehr Witz, Esprit und Charme als der ganze Müll unserer heutigen Tageszeitungen zusammen.
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