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Über den Autor und weitere Mitwirkende
Claude de Ribeaupierre alias Derib wird am 8. August 1944 im Schweizer Kanton Waadt geboren. 1965 tritt der aufstrebende Comickünstler in das Studio von "Schlümpfe"-Schöpfer Peyo ein und zeichnet schon bald für berühmte Magazine wie "Tintin", "Spirou" und "Pilote". Mit seinen beiden langlebigen Westernserien "Yakari" (ab 1973) und "Buddy Longway" (ab 1974) wird Derib berühmt. Andere wichtige Werke von ihm sind u.a. "Jo" (1991), einen der ersten Comics zum Thema AIDS, und "Red Road", ein weiterer Westerncomic, für den er 1994 den Max-und-Moritz-Preis erhält.
Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 232 Seiten
Verlag: Egmont Comic Collection; Auflage: 1 (3. August 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783770438983
ISBN-13: 978-3770438983
ASIN: 3770438981
Größe und/oder Gewicht:
22,1 x 2,3 x 29,2 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
5.0 von 5 Sternen
2 Kundenrezensionen
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Der fünfte Band der Gesamtausgabe von "Buddy Longway" umfasst 232 Seiten und enthält die Alben 17-20 der Reihe sowie fast 30 Seiten informativen Bonusmaterials. Nach Band 16 hatte Derib 15 Jahre lang nicht mehr an "Buddy Longway" gearbeitet sondern andere, ebenfalls wichtige Alben geschaffen. Der Abstand half ihm jedoch, das ursprünglich erarbeitete Konzept der Reihe konsequent weiter zu verfolgen. Immer schon wollte er mit der Reihe das Leben Buddys im Laufe der Zeit bis zu seinem Ende darstellen. Auch der Tod ist Teil des Lebensweges; und mit ihm endet zwar das eigene Leben, die Erinnerungen und Erfahrungen leben jedoch in den Nachfahren weiter. Deshalb ist es nur folgerichtig, dass Derib im letzten Album den Lebensweg von Buddy und Chinook enden lässt. Von der Heile-Welt-Darstellung der ersten Alben hatte er sich schon spätestens zu Beginn der zweiten Hälfte der Serie verabschiedet, und auch diesen Weg setzte Derib konsequent fort.In "Sieht über die Wolken"(2001/2002) willigt Buddy ein, Chinooks Stamm in ein Reservat zu begleiten und Pferde für die Armee zu fangen. Zwei Soldaten begleiten ihn und seine Freunde bei diesem Vorhaben. Buddy ahnt nicht, dass sie dies nur tun, um ihn bei erster Gelegenheit zu töten. An Gelegenheiten mangelt es ihnen nicht...In "Die verirrte Kugel"(2002/2003) führt Buddy die Horde Mustangs für die Armee durch die Prärie. Er sieht seinen Sohn Jeremiah wieder; aber dieser hat sich stark verändert und er und Buddy spüren gravierende Differenzen. Leider wird es nicht mehr dazu kommen, diese friedlich beizulegen..."Kathleens Zorn"(2003/2004) schildert erste Probleme innerhalb des Reservats. Ein Zivilist respektiert die Grenzen des Reservats nicht. Er kommt, um den willensschwächeren der Indianer ein Geschäft vorzuschlagen. Und er hat jede Menge Feuerwasser dabei!In "Die Quelle"(2005) entschliessen sich Buddy und Chinook, das Reservat zu verlassen und in ihre verlassene Hütte zurückzukehren, in der sie ihre glücklichsten Jahre verbrachten. Der Ort stellt sich jedoch als zu emotional belastet heraus, um dort wieder leben zu können. Sie ziehen in die Hütte des alten Slim und seines Ziehsohns Dennis und verbringen wieder eine harmonische Zeit. Und ganz unerwartet endet ihr Lebensweg als sie am glücklichsten sind.Die ganze Reihe um Buddy Longway ist meiner Meinung nach ein Meisterwerk und irgendwie ein Spiegel jeden Lebens. Hierbei ist es ganz natürlich, dass die ersten Alben, in denen Buddy und Chinook noch relativ jung sind, viel unbeschwerter erscheinen als die Alben, in denen sie altern. Je länger man lebt, desto mehr Probleme tauchen auf, desto mehr Tragödien ereignen sich, gute Freunde sterben und man zieht den Hass anderer Menschen auf sich, obwohl man manchmal selbst gar nichts dafür kann. Ich persönlich sehe hier jede Menge Parallelen zu meinem eigenen Leben; und ich finde, gerade das ist die wahre Stärke dieser Reihe. Insofern wächst die Reihe mit jedem Band, um mit dem 20. Album auf dem Höhepunkt des Lebens unverhofft abrupt zu enden. Hut ab vor Derib, denn es gehörte sicher viel Mut dazu, die Reihe konsequent so zu beenden. Das Bonusmaterial sollte man erst nach den Comics lesen um unvorbereitet an das Ende der Saga herangehen zu können. Danach ist es jedoch sehr hilfreich zum eigenen Abschliessen mit der liebgewonnenen Reihe. "Die Quelle" erschien 2010 bei Finix ursprünglich unter dem Namen "Legende" und enthielt einen 9-seitigen, äußerst lesenswerten Artikel über die gesamte Reihe. Schade, dass dieser in der Gesamtausgabe nicht enthalten ist. Dafür integriert Ehapa Teil 5 der Artikelseiten "Buddy Longway in Deutschland" und weicht zumindest hier vom Original bei Lombard 2011 ab. Überhaupt ist der redaktionelle Teil wieder absolut spitze und mit vielen zusätzlichen Zeichnungen garniert. Ein Wermutstropfen ist, dass der Hommagen-Band "Les amis de Buddy Longway" immer noch nicht komplett auf Deutsch vorliegt und das Bonusmaterial erwähnt noch ein "posthumes" Album namens "Saisons d`une Vie", das Kathleen Longways Tagebuch in Bilder umsetzt und das 2011 inFrankreich erschien. Ein sechster Band der Gesamtausgabe wäre also eine tolle Gelegenheit gewesen zu zeigen, dass das Leben nicht mit dem Tod enden muss sondern es die Erinnerungen sind, die auf gewisse Art und Weise unsterblich machen...
Der fünfte Band schließt die Gesamtausgabe “Buddy Longway“ ab, und wie Derib, der mit bürgerlichen Name Claude de Ribaupierre heißt, das Ende zelebrierte ist äußerst bemerkenswert. Band 4 der Gesamtausgabe enthält vier Geschichten, die ihre Premiere zwischen 1984 und 1987 erlebten. Danach legte Derib eine Pause ein und sollte erst 15 Jahre später wieder zu seiner Western-Serie zurückkehren. In der Zwischenzeit beschäftigte sich der Schweizer in den, teilweise von staatlichen Stellen geförderten, aufklärerischen Comicalben “Jo“, “Pour toi Sandra“, “No limits“ und “Dérapages“ mit Problemen wie Aids, Drogen oder Prostitution. Dadurch bekam er einen neuen Einblick in die erzählerischen Möglichkeiten des Mediums Comic. Hinzu kam noch, dass es das Comic-Magazin Tintin, in dem Derib zuvor “Buddy Longway“ vorab veröffentlicht hatte, nicht mehr gab. Ohne Rücksichtnahme auf eine noch sehr junge Leserschaft konnte Derib seine neuen Geschichten um den Trapper Buddy Longway noch erwachsener erzählen.Die letzten vier Alben sind zwar auch mit den vorherigen Abenteuern von Buddy Longway verzahnt, erzählen jedoch eine durchgehende Geschichte, die alles andere als gut endet. Hierbei feierte Derib noch ein letztes Mal in wunderschönen Bildern die Liebe Buddy Longways zu seiner indianischen Frau Chinook und dem ungebundenen Leben in der Wildnis. Das böse Ende kommt dadurch ebenso unerwartet wie heftig. Den Abschluss bildet ein ergreifender Prolog, den Derib in einem etwas anderen Stil mit aquarellierten Bildern in Szene setzt. Derib war froh, dass er sein Epos zu einem konsequenten (wenn auch von ihm nicht von Anfang an so geplanten) Ende gebracht hatte. Der Abschied von lieb gewonnenen Figuren war zwar auch für Derib schmerzhaft, doch ansonsten hätte er Bedenken gehabt, dass aus “Buddy Longway“ eine sich ständig wiederholende Endlos-Serie geworden wäre. Auch der letzte Band von Egmonts Gesamtausgabe erfreut wieder mit einem Anhang voller interessanter Bilder und aufschlussreicher Texte.
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